Intimität kann bedeuten, erotisch und spirituell mit anderen Körpern verbunden zu sein. Intimität kann auch bedeuten, mit anderen Menschen verbunden zu sein, nicht unbedingt auf eine sexuelle Weise, sondern sich sicher, wohl, entspannt, frei zu fühlen... Wir sind intim mit Liebhaber*innen, Freund*innen, der Familie, aber auch mit uns selbst.
Vergnügen, insbesondere sexuelles Vergnügen, das mit einer intimen Erfahrung verbunden ist, kann ermächtigend sein, und deshalb ist es befreiend, Räume zu haben, in denen Menschen intim sein können. Räume, Architektur und Parks können durch ihre einladende Atmosphäre und ihre antidiskriminierende Politik eine gewisse Intimität bieten. Viele Faktoren spielen eine Rolle, wenn es darum geht, Intimität zu ermöglichen und sich ihr anzunähern. So kann Intimität beispielsweise im Fall von Sex- oder Pflegearbeit in der Migrationserfahrung anders verstanden werden als in anderen Kontexten. Welche Rolle spielen Exotisierung und Machtdynamik in Bezug auf Intimität für Migrant_innen in "post"-kolonialen Gesellschaften? Was haben feministische Pornos, Post-Pornos, sex-positive und anti-ausbeuterische Pornos in Bezug auf unser Verständnis von Intimität und Raum gebracht oder verändert? Wie hat sich in Zeiten der Pandemie und nach neuen Definitionen von Intimität der Körperkontakt neu definiert? Wie viel ist das Mindestmaß an Nähe und wie viel ist zu viel...? Und schließlich, wenn man die Verteilung und Zugänglichkeit von Tests und Impfstoffen betrachtet, wer kann es sich leisten, mehr Risiken einzugehen, um intim zu sein, und wer nicht, je nachdem, auf welcher Seite des Globus eine Person sich befindet? ***** Zum Abschluss eines weiteren Jahres, das nicht nur Schwierigkeiten, sondern auch viel Lernen und wertvolle Erfahrungen mit sich gebracht hat, möchten wir mit der Veröffentlichung der neuesten Ausgabe unseres beliebten Magazins MIGRAZINE einen positiven Impuls geben. Es handelt sich um eine dreitägige Veranstaltung mit Diskussionen, Lesungen und Workshops. |